Am 23. April 2019 erreichten zwei jeweils 285 Tonnen schwere und für das Umspannwerk Wilster bestimmte sogenannte Direktkuppeltransformatoren den Brunsbütteler Elbehafen. Diese waren im Vorwege per Binnenschiff vom Hersteller ABB in Bad Honnef bei Bonn nach Rotterdam verschifft worden, um von dort aus per Küstenmotorschiff in den Brunsbütteler Elbehafen transportiert zu werden.
Nach dem Umschlag der voluminösen und schweren Ladung im Elbehafen durch den Schwimmkran „ENAK“ wurde der erste Trafo in der Nacht vom 23. auf den 24. April in das rund sieben Kilometer entfernte Umspannwerk bei Wilster transportiert. Der zweite Straßentransport soll in der Nacht vom 25. auf den 26. April folgen. Um die Trafos mit einem Transportgewicht von jeweils 285 Tonnen sicher an ihr Ziel zu bringen, kommt ein sogenannter Tragschnabelwagen mit 24 Achsen zum Einsatz, der auch das Befahren enger Kurven ermöglicht. Mit Zug- und Schubmaschinen kommt jeder Transportzug auf eine Gesamtlänge von 72 Meter und ein Gesamtgewicht von 490 Tonnen.
Der Universalhafen Elbehafen beweist seit vielen Jahren seine Qualität im Umschlag von Transformatoren und hält besondere Lagerfläche speziell für voluminöse Schwergüter vor. Der Umschlag der Schwergüter gehört zu den Kernkompetenzen der Brunsbüttel Ports GmbH und ist beispielhaft für das breite Leistungsspektrum des Logistikdienstleisters. Der an der Elbe und dem Nord-Ostsee-Kanal gelegene Elbehafen bietet mit der optimalen wasserseitigen Anbindung, der effizienten Hinterlandanbindung und der Nähe zum Hamburger Großraum optimale Voraussetzungen für Logistikprojekte in ganz Norddeutschland.
Die beiden Transformatoren werden die 380 Kilovolt (kV) Ebene von TenneT mit dem 110-kV-Netz der Schleswig Holstein Netz AG verbinden. Mit einer Übertragungskapazität von jeweils 300 Megavoltampere (MVA) können diese rein rechnerisch Strom für rund eine Millionen Haushalte transformieren. TenneT gewährleistet mit diesen Transformatoren, dass der landseitig erzeugte Windstrom zukunftssicher in das Übertragungsnetz integriert und abtransportiert werden kann. Die Hauptaufgabe der Trafos ist also vergleichbar mit einer Autobahnauffahrt, die Bundes- und Landesstraßen mit einer Autobahn verbindet. Aufgrund der Verbindungen zum unterlagerten Netz der Schleswig-Holstein Netz AG sowie der Verknüpfungen mit den Konvertern der Gleichstromverbindungen NordLink und des in der Planung befindlichen SuedLinks, wird die Anlage ein wichtiges Fundament für eine nachhaltige Stromversorgung aus regenerativen Energiequellen sein.
Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group, erläutert: „Dank des reibungslosen Umschlags der zwei Transformatoren konnten wir erneut unsere langjährige Erfahrung in der Schwergutbranche unter Beweis stellen. Wir freuen uns sehr, anspruchsvolle Projekte mit überregionaler Bedeutung im Elbehafen abwickeln zu können und so einen Beitrag zur deutschen Energiewende zu leisten.“